Medea By: Franz Grillparzer (1791-1872)
In Franz Grillparzer's play Medea, the author takes a fresh look at the classic Greek tragedy, delving deep into the psychological complexities of its characters. The story unfolds with Medea, a strong and independent woman, who is betrayed by her husband, Jason. As she struggles with feelings of rage, despair, and vengeance, Medea's inner turmoil is vividly portrayed through Grillparzer's rich and emotive language. The play is filled with intense emotion and gripping conflicts, as Medea faces the ultimate decision of whether to seek revenge or let go of her pain. Grillparzer expertly weaves themes of betrayal, love, and justice throughout the narrative, creating a powerful and thought-provoking theatrical experience. Overall, Medea is a compelling retelling of a timeless tale, offering a fresh perspective on its characters and themes. Grillparzer's masterful storytelling and deep psychological insight make this play a must-read for fans of Greek tragedy and classic literature. First Page: Medea Franz Grillparzer Trauerspiel in fünf Aufzügen Personen: Kreon, König von Korinth Kreusa, seine Tochter Jason Medea Gora, Medeens Amme Ein Herold der Amphiktyonen Ein Landmann Diener und Dienerinnen Medeens Kinder Erster Aufzug (Vor den Mauern von Korinth. Links im Mittelgrunde ein Zelt aufgeschlagen. Im Hintergrunde das Meer, an dem sich auf einer Landspitze ein Teil der Stadt hinzieht. Früher Morgen noch vor Tages Anbruch. Dunkel.) (Ein Sklave steht rechts im Vorgrunde in einer Grube, mit der Schaufel grabend und Erde auswerfend. Medea auf der andern Seite, vor ihr eine schwarze, seltsam mit Gold verzierte Kiste, in welche sie mancherlei Gerät während des Folgenden hineinlegt.) Medea. Bist du zu Ende? Sklave. Gleich, Gebieterin! (Gora tritt aus dem Zelte und bleibt in der Entfernung stehen.) Medea. Zuerst den Schleier und den Stab der Göttin; Ich werd euch nicht mehr brauchen, ruhet hier. Die Zeit der Nacht, der Zauber ist vorbei Und was geschieht, ob Schlimmes oder Gutes, Es muß geschehn am offnen Strahl des Lichts. Dann dies Gefäß: geheime Flammen birgt's, Die den verzehren, der's unkundig öffnet; Dies andere, gefüllt mit gähem Tod; Hinweg ihr aus des heitern Lebens Nähe! Noch manches Kraut, manch dunkel kräft'ger Stein, Der ihr entsprangt, der Erde geb ich euch... Continue reading book >>

Medea By: Franz Grillparzer (1791-1872)

In Franz Grillparzer's play Medea, the author takes a fresh look at the classic Greek tragedy, delving deep into the psychological complexities of its characters. The story unfolds with Medea, a strong and independent woman, who is betrayed by her husband, Jason. As she struggles with feelings of rage, despair, and vengeance, Medea's inner turmoil is vividly portrayed through Grillparzer's rich and emotive language.

The play is filled with intense emotion and gripping conflicts, as Medea faces the ultimate decision of whether to seek revenge or let go of her pain. Grillparzer expertly weaves themes of betrayal, love, and justice throughout the narrative, creating a powerful and thought-provoking theatrical experience.

Overall, Medea is a compelling retelling of a timeless tale, offering a fresh perspective on its characters and themes. Grillparzer's masterful storytelling and deep psychological insight make this play a must-read for fans of Greek tragedy and classic literature.

First Page:

Medea

Franz Grillparzer

Trauerspiel in fünf Aufzügen

Personen:

Kreon, König von Korinth Kreusa, seine Tochter Jason Medea Gora, Medeens Amme Ein Herold der Amphiktyonen Ein Landmann Diener und Dienerinnen Medeens Kinder

Erster Aufzug

(Vor den Mauern von Korinth. Links im Mittelgrunde ein Zelt aufgeschlagen. Im Hintergrunde das Meer, an dem sich auf einer Landspitze ein Teil der Stadt hinzieht. Früher Morgen noch vor Tages Anbruch. Dunkel.)

(Ein Sklave steht rechts im Vorgrunde in einer Grube, mit der Schaufel grabend und Erde auswerfend. Medea auf der andern Seite, vor ihr eine schwarze, seltsam mit Gold verzierte Kiste, in welche sie mancherlei Gerät während des Folgenden hineinlegt.)

Medea. Bist du zu Ende?

Sklave. Gleich, Gebieterin!

(Gora tritt aus dem Zelte und bleibt in der Entfernung stehen.)

Medea. Zuerst den Schleier und den Stab der Göttin; Ich werd euch nicht mehr brauchen, ruhet hier. Die Zeit der Nacht, der Zauber ist vorbei Und was geschieht, ob Schlimmes oder Gutes, Es muß geschehn am offnen Strahl des Lichts. Dann dies Gefäß: geheime Flammen birgt's, Die den verzehren, der's unkundig öffnet; Dies andere, gefüllt mit gähem Tod; Hinweg ihr aus des heitern Lebens Nähe! Noch manches Kraut, manch dunkel kräft'ger Stein, Der ihr entsprangt, der Erde geb ich euch... Continue reading book >>

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