Die Regentrude By: Theodor Storm (1817-1888)
Die Regentrude by Theodor Storm is a beautifully written fairy tale that tackles themes of environmental stewardship, power of nature, and the importance of forgiveness. The story follows a young man named Hauke Haien who must appease the wrath of the Regentrude, a powerful spirit of the rain, in order to save his village from a devastating drought. Storm's vivid descriptions of the natural world bring the setting to life, making the reader feel as though they are right there alongside the characters. The Regentrude herself is a compelling and complex character, representing both the destructive power of nature and the potential for renewal and growth. The message of forgiveness and redemption is woven throughout the narrative, as Hauke learns to overcome his own pride and hubris in order to make amends for his past mistakes. The story serves as a reminder of the importance of humility and respect for the world around us. Overall, Die Regentrude is a captivating and thought-provoking tale that will resonate with readers of all ages. Storm's timeless prose and insightful themes make this a must-read for anyone interested in folklore, nature, or the power of redemption. First Page: Die Regentrude Theodor Storm Einen so heißen Sommer, wie nun vor hundert Jahren, hat es seitdem nicht wieder gegeben. Kein Grün fast war zu sehen; zahmes und wildes Getier lag verschmachtet auf den Feldern. Es war an einem Vormittag. Die Dorfstraßen standen leer; wer nur konnte, war ins Innerste der Häuser geflüchtet; selbst die Dorfkläffer hatten sich verkrochen. Nur der dicke Wiesenbauer stand breitspurig in der Torfahrt seines stattlichen Hauses und rauchte im Schweiße seines Angesichts aus seinem großen Meerschaumkopfe. Dabei schaute er schmunzelnd einem mächtigen Fuder Heu entgegen, das eben von seinen Knechten in die Diele gefahren wurde. Er hatte vor Jahren eine bedeutende Fläche sumpfigen Wiesenlandes um einen geringen Preis erworben, und die letzten dürren Jahre, welche auf den Feldern seiner Nachbarn das Gras versengten, hatten ihm die Scheuern mit duftendem Heu und den Kasten mit blanken Krontalern gefüllt. So stand er auch jetzt und rechnete, was bei den immer steigenden Preisen der Überschuß der Ernte für ihn einbringen könne. "Sie kriegen alles nichts", murmelte er, indem er die Augen mit der Hand beschattete und zwischen den Nachbarsgehöften hindurch in die flimmernde Ferne schaute; "es gibt gar keinen Regen mehr in der Welt." Dann ging er an den Wagen, der eben abgeladen wurde; er zupfte eine Handvoll Heu heraus, führte es an seine breite Nase und lächelte so verschmitzt, als wenn er aus dem kräftigen Duft noch einige Krontaler mehr herausriechen könne... Continue reading book >>

Die Regentrude By: Theodor Storm (1817-1888)

Die Regentrude by Theodor Storm is a beautifully written fairy tale that tackles themes of environmental stewardship, power of nature, and the importance of forgiveness. The story follows a young man named Hauke Haien who must appease the wrath of the Regentrude, a powerful spirit of the rain, in order to save his village from a devastating drought.

Storm's vivid descriptions of the natural world bring the setting to life, making the reader feel as though they are right there alongside the characters. The Regentrude herself is a compelling and complex character, representing both the destructive power of nature and the potential for renewal and growth.

The message of forgiveness and redemption is woven throughout the narrative, as Hauke learns to overcome his own pride and hubris in order to make amends for his past mistakes. The story serves as a reminder of the importance of humility and respect for the world around us.

Overall, Die Regentrude is a captivating and thought-provoking tale that will resonate with readers of all ages. Storm's timeless prose and insightful themes make this a must-read for anyone interested in folklore, nature, or the power of redemption.

First Page:

Die Regentrude

Theodor Storm

Einen so heißen Sommer, wie nun vor hundert Jahren, hat es seitdem nicht wieder gegeben. Kein Grün fast war zu sehen; zahmes und wildes Getier lag verschmachtet auf den Feldern.

Es war an einem Vormittag. Die Dorfstraßen standen leer; wer nur konnte, war ins Innerste der Häuser geflüchtet; selbst die Dorfkläffer hatten sich verkrochen. Nur der dicke Wiesenbauer stand breitspurig in der Torfahrt seines stattlichen Hauses und rauchte im Schweiße seines Angesichts aus seinem großen Meerschaumkopfe. Dabei schaute er schmunzelnd einem mächtigen Fuder Heu entgegen, das eben von seinen Knechten in die Diele gefahren wurde. Er hatte vor Jahren eine bedeutende Fläche sumpfigen Wiesenlandes um einen geringen Preis erworben, und die letzten dürren Jahre, welche auf den Feldern seiner Nachbarn das Gras versengten, hatten ihm die Scheuern mit duftendem Heu und den Kasten mit blanken Krontalern gefüllt.

So stand er auch jetzt und rechnete, was bei den immer steigenden Preisen der Überschuß der Ernte für ihn einbringen könne. "Sie kriegen alles nichts", murmelte er, indem er die Augen mit der Hand beschattete und zwischen den Nachbarsgehöften hindurch in die flimmernde Ferne schaute; "es gibt gar keinen Regen mehr in der Welt." Dann ging er an den Wagen, der eben abgeladen wurde; er zupfte eine Handvoll Heu heraus, führte es an seine breite Nase und lächelte so verschmitzt, als wenn er aus dem kräftigen Duft noch einige Krontaler mehr herausriechen könne... Continue reading book >>

Genres for this book
Fairy tales
Fiction
Literature
Teen/Young adult

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